Archive stellen sich vor - Archiv der Museen Tempelhof-Schöneberg

Von Marie Lührs

Im Archiv der Museen Tempelhof-Schöneberg sind die Bestände der beiden ehemaligen Bezirksarchive von Tempelhof und Schöneberg zusammengefasst. 1948 gründete ein „Archivausschuss“ aus Mitgliedern des Bezirksamts und der Arbeitsgemeinschaft zur Pflege der Heimatgeschichte das Archiv des Bezirks Tempelhof. Die Schöneberger Sammlung wurde nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ab Ende der 1940er Jahre wieder neu aufgebaut. Seither konnten beide Sammlungen durch Ankäufe und Schenkungen stetig erweitert werden.

Das Archiv dokumentiert die Geschichte des Bezirks aus einer mikrohistorischen Perspektive mit inhaltlichen Schwerpunkten auf Handel, Verkehr, Bildung, Politik und Kultur. Neben einer umfangreichen Foto- und Postkartensammlung mit historischen Ansichten von Tempelhof-Schöneberg verfügt das Archiv über sogenannte graue Literatur (nicht über den kommerziellen Verlagshandel erhältlich), eine Pressesammlung, einen lokalhistorischen Zeitungsbestand, eine Präsenzbibliothek und Teilnachlässe. Hinzu kommen besondere Materialsammlungen zu Schöneberger Schulen, jüdischem Leben und zum Nationalsozialismus.

Zwischen dem Archiv und den Museen Tempelhof-Schöneberg besteht eine große Wechselwirkung. So sind die Bestände im Archiv nicht nur Quelle und Ideengeber für neue Ausstellungen und pädagogische Angebote. Auch das Archiv profitiert von den unterschiedlichen Projekten als Impuls für die Erweiterung von Altbeständen und den Aufbau neuer Bestandsgruppen.

Archive of the Tempelhof-Schöneberg Museums Magazin
Lesesaal im Archiv der Tempelhof-Schöneberg Museen | Foto: Tempelhof-Schöneberg Museen

Das Archiv online

Zu den online verfügbaren Beständen gehört die Fotosammlung von Herwarth Staudt. Im Auftrag des Baulenkungsamts Schöneberg dokumentierte der Fotograf zwischen 1949 und 1957 die kriegszerstörten Häuser. Über 4000 Schwarz-Weiß-Fotografien geben den Bezirk in der Nachkriegszeit eindrücklich wieder und ermöglichen, oft verschwundene architektonische Spuren nachzuvollziehen. Die Georeferenzierung sichert eine genaue Lokalisierung. Hier geht es zur Sammlung.

Die durch Kriegszerstörung und Spekulation ruinöse Bausubstanz ist auch noch auf den Schwarz-Weiß-Fotografien des Pressefotografen Jürgen Henschel sichtbar. Henschel arbeitete für das Presseblatt „Die Wahrheit“ der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins. Mit einem Fokus auf der Zeit zwischen 1978 und 1984 können online über 6000 Fotografien der Sammlung eingesehen werden. Seine Bilder dokumentieren neben Demonstrationen, auch (infrastrukturelle) Veränderungen in der Stadt, Hausfassaden, Abbrüche und Baustellen. Hier geht es zur Sammlung.

Kontakt

Archiv zur Geschichte von Tempelhof und Schöneberg
Hauptstraße 40/42
10827 Berlin


Termine nach Vereinbarung
Ansprechpartnerin: Marie Becker, Leitung Archiv und Sammlung


Telefon: 030 90277 6214
E-Mail: archiv [at] ba-ts.berlin.de
Homepage: www.museen-tempelhof-schoeneberg.de/uebersicht.html

 

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